Von Sein zu Sein geht alles Leben über. – Zum Nichtsein ist kein Schritt in der Natur.
O der Freie trägt erhaben In der Brust das Weltgericht!
Entstehen, Sein und Tod! — Verhängnisvolle Worte —
Die Welt der Freiheit trägt der Mensch in seinem Innern, und Tugend ist der Freiheit Götterkind.
Zukunft ist ein Kind der Gegenwart.
Die Freude fällt uns in die Hände; Die bloße Kunst nur, sich zu freu’n Die will geübt, errungen sein! Wenn sie auch jeder Narr verstände, Dann wär sie für Weise nicht; Die Freud’entflieht berauschten Tagen Mit weggewandtem Angesicht. Sie fliehet, weil wir nach ihr jagen, Der Tor erlebt sie, fühlt sie nicht. Sie liebt die stiller’n Seelenlagen, Hebt Wehmuth selbst zu sich hinauf Und sucht uns in bewölkten Tagen In unser’m eig’nen Herzen auf.
Der Zweifel hat Verzweiflung oft geboren, denn alles hat, wer Gott verlor, verloren.
Die Blume neigt ihr Haupt zur mütterlichen Erde; sie fragt nicht, ob ein Morgenrot zu irgendeinem Lenz sie wieder wecken werde. Der Mensch nur fühlet seinen Tod.
Die Freundschaft ist die heiligste der Gaben, Nichts Heilger’s konn’t uns ein Gott verleihn. Sie würzt die Freud’ und mildert jede Pein, und einen Freund kann jeder haben, der selbst versteht, ein Freund zu sein.
Wie schön der Hoffnung Bilder lachen: Sie stellen Truggestalten dar; nur die Erinn’rung redet wahr, die Hoffnung ist ein Traum im Wachen.
Wer Engel sucht in dieses Lebens Gründen, der findet nie, was ihm genügt. Wer Menschen sucht, der wird den Engel finden, der sich an seine Seele schmiegt.
Der Schmerz ist die Geburt der höheren Naturen; aus harter Hülle kämpft die Tugend sich hervor.
Es ist der Mensch, der in dem Menschen handelt; im Tiere waltet die Natur.
Leichter ist es groß als recht zu handeln.
Fiel ein Herz im Drange Zwischen Reiz und Pflicht: Mensch, o richte nicht! Weißt du, welchem Zwange, Welchem Unglückstag Solch ein Herz erlag?
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