Friedrich Sieburg

A person's leisure hours are the last refuge he can offer his individual stirrings.


Der heutige Mensch ist um ein Merkmal seines Erfolges bemüht. Wenn er keine Furcht vor der Steuer hätte, würde er sich die Zahl seines Umsatzes auf die Autoscheibe kleben.


Der volle Genuß der Freiheit schließt ihren Mißbrauch mit ein.


Die Menschheit will nicht mehr leben, aber der Mensch will es.


Die Muße des Menschen ist sein letzter Unterschlupf, den er seinen individuellen Regungen noch bieten kann.


Die Politik schiebt den Journalisten an die Intelligenz ab, aus dem geistigen Bereich wird er ins Gewerbe vertrieben, die geschäftlichen Mächte stempeln ihn zum Künstler, während die Kunst ihn wieder in die Politik abdrängt. So macht er die Runde durch alle Gebiete des öffentlichen Lebens, und keiner will ihn haben, aber jedes braucht ihn und wünscht ihn zu benutzen.


Ein Star kommt nicht durch Leistung, sondern durch Beifall zustande.


Erfolg ist der Götze der Epoche.


Es gehört zu den entlarvenden Zügen unserer Umgangssprache, daß das Wort "Betrieb" sowohl auf einen Ort der Arbeit wie auf das Vergnügen angewandt wird.


Es ist eine barbarische Art, die Frau zu behängen und aufzuputzen, damit jeder den Reichtum des Mannes sehe.


Je jünger ein Land, um so mehr bemüht es sich darum, eine Geschichte zu haben.


Jeder Satz sollte ein Maßanzug für das Gedachte sein.


Les loisirs de l'homme sont le dernier refuge qu'il peut encore offrir à ses besoins individuels.


Man ist mit der Nähe verheiratet, aber man liebt die Ferne.


Man muß der Zeit auf die Finger sehen, damit sie nicht wieder blutig werden.


Nicht das Argument, sondern die Person überzeugt.


Nur in einem Trieb sind wir stark, ohne nach dem Wohin und Wozu zu fragen – in der Arbeit.


Obwohl es keine Oberschicht mehr gibt, möchten immer mehr Leute ihr angehören.


Prominenz ist eine Erscheinung, die nicht durch Auslese, sondern durch Beifall zustande kommt.


Solange das Wort richtig gebraucht wird, wird nicht getötet.


Solange der Mensch spielt, ist er frei.


Solange die Erde rund ist, führen alle Wege auf ihr zu uns selbst zurück.


Von dem funkelnden und überladenen Aufputz vergangener Jahrhunderte ist nur noch jene silbergraue Krawatte geblieben, die überhaupt keine Nuancen zuläßt und heute den Gipfel repräsentativer Bemühung bildet.


Was hegen wir für Frankreich? Ärger, Schwärmerei, Verdruß, Neigung? Alles, nur keine Gleichgültigkeit.


Wie leicht wäre die Welt zu regieren, wenn sie nicht aus Menschen bestünde.


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