. . . weil der Berufserfolg eines Mannes nur dann möglich ist, wenn er sich entmannt, bieten Männer mit Karriere die geringsten Aussichten auf erotische Ausstrahlung.
Alle Eigenschaften eines Mannes, die der Frau nützen, nennt sie männlich, und alle, die ihr nicht nützen und auch sonst niemandem, nennt sie weibisch.
Außer nachts, wenn die meisten Männer buntgestreifte Pyjamas mit nur zwei bis vier Taschen tragen, bekleiden sich die Männer mit einer Art Uniform in Grau oder Braun aus schmutzabweisendem, dauerhaftem Material. Diese Uniformen oder "Anzüge", wie man sie nennt, haben mindestens zehn Taschen, in denen der Mann die notwendigsten Hilfsmittel, die er zu seiner Arbeit braucht, immer griffbereit bei sich trägt.
Außerhalb seiner Funktion als Ernährer mißt die Frau dem Mann keinen Wert zu.
Beim Lateinamerikaner wird Männlichkeit noch mit sexueller Potenz assoziiert, beim US-Amerikaner direkt mit Geld.
Da beim Fünf-Stunden-Modell nicht nur eine Elite, sondern alle Menschen Gelegenheit zum Konsum und zur Produktion von Kunst hätten, wäre die Kokurrenz enorm, das Publikum sachverständig und das künstlerische Angebot so vielfältig, wie man es sich nur wünschen kann.
Das Universum ist männlich.
Der Mann ist – im Gegensatz zur Frau – schön, weil er – im Gegensatz zur Frau – ein geistiges Wesen ist.
Der Mann ist ein Mensch, der arbeitet.
Der Mann sucht immer jemand oder etwas, dem er sich versklaven kann, denn nur als Sklave fühlt er sich geborgen – und seine Wahl fällt dabei meist auf die Frau.
Der Mann wäre für einen außerirdischen Betrachter sicher das anbetungswürdigste Wesen auf diesem Planeten; jedenfalls steht außer Zweifel, daß er ihn weit attraktiver finden müßte, als beispielsweise die Frau. Denn der Frau gegenüber hat er zwei Vorzüge: er ist schön, und er ist intelligent.
Die Frau kontrolliert ihren Sex, weil sie für Sex all das bekommt, was ihr noch wichtiger ist als Sex.
Die Frauen können wählen, und das ist es, was sie den Männern so unendlich überlegen macht: Jede von ihnen hat die Wahl zwischen der Lebensform eines Mannes und der eines dummen, parasitären Luxusgeschöpfes – und so gut wie jede wählt für sich die zweite Möglichkeit. Der Mann hat diese Wahl nicht.
Die Frauen lassen die Männer für sich arbeiten, für sich denken, für sich Verantwortung tragen. Die Frauen beuten die Männer aus. Aber die Männer sind stark, intelligent, phantasievoll, die Frauen schwach, dumm und phantasielos. Warum werden trotzdem die Männer von den Frauen ausgebeutet und nicht umgekehrt?
Die Männer verwalten unsere Welt nur. Beherrscht wird sie von den Frauen.
Die Treue einer Frau hat mit der Treue eines Mannes prinzipiell nichts gemein: Frauen sind, im Gegensatz zu Männern, für das Äußere ihres Partners so gut wie unempfindlich. Flirtet eine Frau mit dem besten Freund ihres Mannes, so will sie damit bestimmt nur dessen Frau ärgern und nicht ihren Mann.
Die Unfähigkeit, einen Klassenkameraden zu verprügeln, hat wohl mehr große Denker hervorgebracht, als das Interesse an den Geheimnissen des Universums.
Ein Ehering ist ein schreckliches Zeichen, einen Ehering darf man überhaupt nicht tragen!
Ein männlicher Mann trägt – außer seinem Ehering, der anzeigt, daß er bereits von einer besonderen Frau auf eine besondere Art verwertet wird – keinen Schmuck. Die große, plumpe Uhr an seinem Handgelenk – wasserdicht, stoßfest und mit Datumsanzeige – ist wahrhaft kein Luxusgegenstand. Häufig wird sie ihm von der Frau geschenkt, für die er arbeitet.
Ein unbarmherziges Schicksal will es, daß die letzte Gruppe, die Ärmsten unter den Männern, auch noch von den am wenigsten attraktiven Frauen ausgebeutet wird.
Eine faire Frau stößt den versklavten Mann in die Freiheit hinaus, vor der er ständig flieht.
Eine Frau wird einen Mann immer nur so weit beeindrucken wollen, daß er bei ihr bleibt und sie – im weitesten Sinn allerdings – ernährt.
Eine Frau würde sich beim Gruppensex nur mit Männern zu Tode langweilen; das war schon immer so, und wird sich nicht ändern.
Eine von der schwedischen Regierung veranlaßte Untersuchung über Inzest, die alle in zwanzig Jahren in Schweden bekanntgewordenen Fälle berücksichtigt, gibt uns folgende statistische Daten: 60 % der inzestuösen Beziehungen spielen sich zwischen Vater und Tochter ab, 20 % zwischen Bruder und Schwester, 1 % zwischen Mutter und Sohn. Die restlichen 19 % betreffen Beziehungen zwischen Männern und ihren Enkeltöchtern und Nichten.
Es gibt für intellektuelle Männer zwei Möglichkeiten: Entweder sie geben ihre Lebensangst zu, oder sie verbergen sie hinter einer Maske von Draufgängertum.
Frauen, die materieller Vorteile wegen Ehen eingehen und dann zur Absicherung dieser Vorteile auch noch Kinder gebären, sind wie Kriegsschiffe, die sich als Lazarette tarnen, oder wie Soldaten, die die weiße Flagge hissen, bevor sie ihren Gegner in den Rücken schießen.
Die Frau lässt den Mann – nur aufgrund der Tatsache, dass er ein Mann ist und sie etwas ganz anderes, nämlich eine Frau – bedenkenlos für sich arbeiten, wann immer es eine Gelegenheit gibt.
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