Hermann Lahm

Das Abschied-Nehmen beginnt bei der Geburt.


Wer seine Kinder Früchtchen nennt, sollte nicht vergessen, dass er der Baum ist.


Wer nicht träumen kann, wird auch nicht wach.


Auf keinen Fall entspricht das Alter der Summe der Jahre.


Manchmal muß ich mir sagen, sei vernünftig, du bist kein Lausbub mehr. Und manchmal komme ich mir vor wie der Vater von meinem Großvater. Die Mitte, die könnte ungefähr meinem Alter entsprechen.


Alles, was mir der Pfarrer noch erlaubt hat, hat mir nun der Doktor verboten.


Es ist nie zu spät neu anzufangen.


Wer von anderen viel fordert, muß selber viel geben.


Bei einem Goggo findest einen Porschespoiler übertrieben. Und wie oft spoilern wir uns selber auf?


Kopflos verliert man am schnellsten sein Gesicht.


Wenn das die Eva damals gewesen wäre und ich der Adam, dann würdet ihr alle nicht da sein.


Als Junger habe ich die einsame Bank nachts im Park gesucht zur Zweisamkeit. Im Mittelalter die Bank mir den niedrigsten Bauzinsen, später die Bank mit den besten Guthabenzinsen. Heute suche ich wieder die Parkbank – aber tagsüber zum Ausruhen beim Spazierengehen.


Im Zeitalter der Sparmaßnahmen ist das Fahren im öffentlichen Verkehrsmittel die einzige echte Beförderungsmöglichkeit.


Freie Beförderungsstellen sind wie Aas. Dort treiben sich die Geier herum.


Nur wer selber Geist hat, kann andere begeistern.


Besoldungsgruppen sind wie Automarken. Sie sagen über die Leistung an sich gar nichts aus.


Zu viel Besprechen hilft gegebenenfalls nur bei Warzen.


Besprechungen heißen so, weil meistens zu viel besprochen und zu wenig entschieden wird.


Wer im ersten Leben zuviel meckert, kommt im zweiten als Ziege auf die Welt.


Sich selber kann man am leichtesten betrügen, das merkt niemand. Aber die Folgen sind oft schlimmer.


Wer einen Menschen nach seinem Aussehen beurteilt, der beißt auch in Quitten.


Beurteilungen sind wie Konzertkritiken. Jeder sieht es anders. Manche schreiben Kritiken, ohne im Konzert gewesen zu sein und bei mancher Kritik weiß man nicht, in welchem Konzert er war.


Kinder sind kleine große Persönlichkeiten.


Es ist ja nicht bloß, daß man denkt. Man macht sich halt ab und zu auch seine Gedanken.


Es gibt Leute, die reden so schnell, daß das Hirn nicht mitkommt.


Selbst bei 200 km Fernsicht fehlt einem manchmal der Durchblick.


Nicht alles, was man umsonst macht, ist kostenlos.


Ehrgeiz ja, aber nicht um jeden Preis. Profilneurose kann eine schlimme Krankheit sein.


Wer allein mit einsam verwechselt, der hält auch Stille für lautlos.


Optimist ist der fruchtbarste Dünger.


Erfahrung ist die Summe der bereits überstandenen Fehler.


Die meisten Dummheiten werden mit viel Verstand begangen, wozu nachher das Verständnis fehlt.


Zwischen jung und alt liegen manchmal nur wenige Minuten.


Nicht alles, was man sieht, muß man gesehen haben. Nicht alles, was man hört, muß man gehört haben.


Die schwersten Jahre sind die, in denen man sich nicht mehr mit jugendlichem Leichtsinn oder noch nicht mit fortgeschrittenem Alter entschuldigen kann.


Gebrauch macht eine Pflugschar glänzend, Fehler .. das Leben.


Aus Fehlern wird man klug. Mensch, muß ich gescheit werden.


Es ist leicht Fehler zu begehen, doch es ist schwer, sie auch einzugestehen.


Da lernt man Deutsch und manchmal dazu noch alle möglichen Fremdsprachen – und versteht sich trotzdem teilweise selbst nicht.


Freu Dich nicht über einen Sechser im Lotto sondern über das Gänseblümchen. Das findest du öfter.


Nur wer selber Freude hat, kann andere erfreuen.


Manche Menschen müßten auf Stelzen gehen, damit sie sich nicht auf die Mundwinkel treten.


Ein freundliches Wort bringt mehr Licht als gleißende Girlanden von Weihnachtsbeleuchtung.


Manche Menschen schauen so finster, daß sie immer mit einer Taschenlampe rumlaufen müßten.


Nur wer mit sich selber zufrieden ist kann Frieden stiften.


Über den Frieden wird geredet, um den Frieden wird gebetet, wegen Frieden wird nachgedacht, doch am wenigsten wird er g’macht.


Mit einer langen Leine kann man besser führen als mit einem kurzen Strick.


Nur wer selber Mut hat, kann andere ermutigen.


Mancher Blindenhund ist die bessere Führungskraft.


In meinem Hirn, da muß irgendwo ein Bermudadreieck sein, da verschwindet so viel.


Wer gemein ist, der zerstört Gemeinschaft.


Die schönsten Gesichtspunkte sind Sommersprossen.


Glück ist das Gegenteil von Unglück. Und so rum betrachtet hat man das eigentlich oft.


Wer Glück hat, dem reißt der Strick beim Aufhängen.


Ein kleines Heferl läuft schnell über.


Bei manchen Menschen findet man die einzigen Grundsätze in ihren Kaffeetassen.


Als Giraffe Halsweh, Schluckbeschwerden haben, das muß furchtbar sein.


Heiraten ist ein Lotteriespiel. Und schon mit einem Dreier darf man zufrieden sein.


Manche Leute bräuchten für ihre Nase einen Regenschirm. Die tragen sie so hoch, daß es ihnen hineinregnet.


Wenn alle kosmetisch operiert werden müßten, die die Nase zu hoch tragen, dann gäbe es bei den Schönheits-Chirurgen noch größere Warteschlangen.


Jede Knospe nährt die Hoffnung.


Horizont ist keine Frage der Größe.


Humor und Humus – beide sind fruchtbar.


Wer nicht über sich selbst hinausschauen kann, wird nie einen weiten Horizont besitzen.


Wer Klugheit an der Höhe des Intelligenzquotienten mißt, der beurteilt auch den Klang eines Flügels nach seinen Dimensionen.


Das einzige, was wir ohne Sammeltrieb sammeln, sind Jahre


Jubiläen sind langfristige Wiedervorlagen.


Wenn Musik die Leiter zum Himmel ist, dann ist die Kirchenmusik der Aufzug.


Wenn jeder blöde Hund bellen würde, das gäbe eine Kläfferei!


Es gibt Leute, die bräuchten für ihre Zunge einen Waffenschein.


Lautstärke ist kein Argument.


Gott sei Dank, daß er damals keine Kompromisse geschaffen hat, sonst würden wir heute alle als Neutrums herumlaufen.


Wenn nichts drin wäre, könnt auch nichts weh tun.


Gott sei Dank ist nicht alles, was kostenlos ist, umsonst.


Der Krankenstand ist das Fieberthermometer einer Dienststelle.


Wenn man manche Krankheit nicht als eingeschränkte Gesundheit betrachten würde, könnte man direkt krank werden.


›Besser‹ ist die Steigerung von gut. Aber welche Besserwisser wissen es schon gut?


Geistesblitze donnern nicht.


Mancher als Kaplan begann und endete als Ehemann.


Leitbilder sind wie Kochbücher. Beide beschreiben Idealzustände, die selten so gelingen.


Lesen und Verstehen ist wie Trinken und Schmecken.


Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.


Nur wer sich selber mag, kann auch andere gernhaben.


Lieben und geliebt zu werden ist der Menschen Glück auf Erden. Doch selten fragt sich, ganz gewiß, der Mensch, ob er auch liebbar ist.


Mensch sein ist mehr als ein Gattungsbegriff.


Manche Menschen sind so abgehoben. Da merkt man bloß, wenn sie zum Klo gehen, daß sie auch noch Menschen sind.


Mancher ist mehr Kollege als Mit-Arbeiter (gilt auch in weiblicher Form).


Mitarbeitergespräche sollte man wie TÜV-Termine betrachten. Es besteht zwar die Möglichkeit der Beanstandung, wichtiger ist jedoch die beruhigte Weiterfahrt für die nächsten Jahre.


Was der Turbolader für den Motor ist, das ist Motivation für die Arbeitsleistung.


Motivation ist wie der Rückenwind beim Fahrradfahren.


Motivieren ist: Das Anschieben eines Autos, bei dem der Anlasser liegen geblieben ist.


Motivieren ist: Den ersten Schubs geben auf der Schaukel.


Nur wer selber brennt, kann andere anfeuern.


Musik hören ist Lesen im Kochbuch. Selber Musizieren ist Genießen, ist „Auf der Zunge-Zergehen-Lassen“.


Man muß nicht geschlagen werden um geschlagen zu sein.


Man kann auch mit braunen Augen blauäugig sein.


Bei bestimmten Arten von Kurzsichtigkeit können weder Augenarzt noch Optiker helfend eingreifen.


Die eigenen Rechte sind Pflichten anderer. Darum sollte man fairerweise seine eigenen Pflichten nicht vergessen.


Drei Sachen halb gemacht ist weniger als eine ganz.


Für Positionskämpfe geht mehr Zeit verloren als für die Ausfechtung der Hackordnung der Hühner.


Je mehr wir uns Teppiche leisten können, desto weniger bleiben wir auf dem Teppich.


Wer schnell redet, muß auch schnell denken. Aber nicht jeder, der langsam redet, denkt auch langsam.


Es gibt Leute, die reden und reden und sagen nichts.


Lieber ohne Konzept sprechen als konzeptlos.


Leider gibt’s kein Tippex für falsche Worte.


Wer viel spricht, hält nicht unbedingt eine Rede. Und wer redet, spricht nicht immer an.


In einer Rede sollte nicht zuviel geredet werden, sondern mehr gesprochen. Nur dann wird es heißen, die Rede hat uns entsprochen.


Zu einem großen Schnabel gehört meistens ein kleiner Kopf.


Vor lauter Rücksicht nehmen hätte ich beinahe das Vorwärtsschauen vergessen.


Dein Wille geschehe, so hast scho oft bet’t, doch meistens nix denkt, ner bloß einfach so geredt. Und wenns amal net nach deinem Kopf geht? Gell, dann schaust bled.


Man kann gar nicht so dumm denken wie es kommen kann.


Nicht jeder laute Vogel zwitschert schön.


Wie kann ich die anderen hören, hör mich selber nicht. Wie kann ich die anderen begreifen, begreif mich selber nicht. Wie kann ich die anderen kennen, kenn mich selber nicht.


Ich hätte mich ja gerne besser im Griff. Aber wo ist bloß der Henkel?


Das Meer mit einem Fingerhut ausschöpfen ist weniger sinnlos als gar nichts tun.


Nur schwache Menschen brauchen ein starkes Auto zur Wahrung ihres inneren Gleichgewichts.


Lieber eine belegte Semmel als eine belegte Stimme.


Wer sich selber zuwider ist, der ist allen zuwider.


Hab Sonne im Herzen, dort ist sie genauso wichtig wie am Himmel.


Manche haben viel Arbeit und langen hin, und manche haben viel Streß und reden davon.


Studium schützt vor Dummheit nicht.


Zwischen großen Plänen und großen Taten liegen Welten.


Darüber reden – tun viele. Darüber nachdenken – wenige. Und wer handelt?


Wer kann, der kann. Aber nicht jeder, der kann, der darf.


Trauer ohne Trost ist wie Leben ohne Zukunft.


Beurteile einen Menschen nicht nach seinem Sonntagsgesicht, sonst übersiehst Du sechs Siebtel.


Was haben Behörden und die Bremer Stadtmusikanten gemeinsam? Oben wird laut gekräht, die Esel unten müssen die Last tragen.


Nicht jedes Besser-Wissen ist eine Verbesserung.


Nicht jeder, der Verstand hat, hat auch Verständnis.


Man sollte eins versuchen nie, den andern machen zur Kopie von sich. Denn die Frage droht: Ob sich die Kopie wohl lohnt?


Vorgesetzte sollten nie Parallelen zu späten Mahlzeiten entwickeln. Sonst liegen sie einem im Magen und sind schwer zu verdauen.


Du sollst nie lügen. Doch muß man immer alle Wahrheit sagen?


Für einen anderen werben ist immer leichter als für sich selber.


Wer nicht wirbt der stirbt.


Manchmal sind »Ausschnitte« wirkungsvoller als das Ganze.


Was steht nicht alles in der Zeitung. Man kann auch an Überfütterung sterben.


Fleißige haben immer noch ein wenig Zeit übrig.


Wer von der guten alten Zeit spricht, der sollte dabei nicht vergessen, daß das Langzeitgedächtnis – Gott sei Dank – die guten Erinnerungen besser speichert als die schlechten.


Heut bist nimmer der von gestern, morgen nimmer der von heut.


Die Schnelligkeit des Zeitvergehens steigert sich im Alter im Quadrat.


Wer nur für die Zukunft lebt, versäumt die Gegenwart. Wer nur für die Gegenwart lebt, verbaut sich die Zukunft. Wer nur von der Vergangenheit träumt, ist in der Zukunft nicht gegenwärtig.


Das Leben hört meist zu schnell auf, drum heißt es ja auch Lebenslauf. Ob es währen würde lang, wenn es hieße Lebensgang?


Gegen den Wind zu kreuzen bringt einen manchmal schneller zum Ziel als mit dem Wind zu segeln.


Müssen zu müssen ist hart. Dürfen zu können ist zart.


A Raupn wird zum Schmetterling. A Maikäfer war Engerling. A Kaulquapp wird zum Frosch grasgrün. Was wird am End denn uns nu blühn?


Wer nur von der Zukunft träumt, versäumt die Gegenwart.


S’kummt genug, was ma tragen muß. Drum sollt ma si net selber nu was draufpackln.


“Ich wünsche Ihnen im Ruhestand vor allem Ruhe vor ihren bisherigen Vorgesetzten.”


Manche entwickeln im Ruhestand mehr Aktivität als zu Berufszeiten.


Im Ruhestand arbeiten viele bei der Firma “Desda”. Jetzt machst du des da, dann des da …


Der Ruhestand hat so viel mit Ruhe zu tun, wie der Verstand mit stehen.


Für den Ruhestand wünsche ich Ihnen auf gut bayrisch, daß Krankheiten und Langeweile a Ruh geben mögen, darum wünsch ich Ihnen ja einen Ruhestand.


Bei der Verabschiedung in den Ruhestand wird mehr gelobt als im Verlaufe des ganzen Berufslebens.


Einen Tag möchte ich so gut gewesen sein, wie mir bei der Verabschiedung in den Ruhestand nachgesagt wurde.


Mancher Abteilungsleiter wird im Ruhestand Hilfskraft der Ehefrau.


Wenn sie daheim zukünftig nichts mehr zu sagen haben, dann werden sie mit Wehmut an die Zeit vor dem Ruhestand denken.


Die Ruheständler haben endlich die Zeit, das Geld auch auszugeben, das sie erhalten.


Ich hoffe Sie sind mit Ihrem Ruhegehalt zufrieden, denn nicht jeder erhält das, was er verdient hat, und mancher würde mehr verdienen als er erhält.


Der Unterscheid zwischen Reden zur Verabschiedung in den Ruhestand und Grabreden ist der, daß der Betroffene bei der Verabschiedungsrede noch stehen muß.


Im Ruhestand hat man zwar oft das Geld und auch noch die Ideen – aber leider nicht mehr die Gesundheit und die Aktivität, alles Aufgestaute nachzuholen.


Warum kann man nicht zwischen 35 und 55 20 Jahre in den Ruhestand gehen und dann bis 85 arbeiten?


Das Wochenende ist ein Vorgeschmack auf den Ruhestand.


Größe ist keine Frage der Länge.


Dies ist keine vollständige liste der zitate von ©-Hermann-Lahm. Zitate anderer autoren sind ebenfalls verfügbar.