Johanna Dohnal

Aus taktischen Gründen leise zu treten, hat sich noch immer als Fehler erwiesen.


Bruno Kreisky wusste, dass es nicht genügt, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Verfassung niederzuschreiben und darauf zu warten, dass sie von selbst kommt.


Das gegenwärtige Wiedererstarken männlicher Werthaltungen und traditioneller Rollenbilder geht einher mit Xenophobie, Nationalismus, Sexismus und Sozialabbau, mit dumpfem Populismus und Provinzialismus, mit Militarismus und der Aushöhlung von Rechtsstaatlichkeit.


Das politische Grundmuster, das ich während meiner ganzen Regierungszeit durchzuhalten trachtete, war, nicht für die Frauen, sondern mit den Frauen Politik zu machen.


Die Frauen alleine können sich wirklich nicht helfen.


Die Jubelmeldungen über das Ende des Patriarchats durch den Vormarsch der Frauen in vielen gesellschaftlichen Bereichen sind als das zu verstehen, was sie sind: Propaganda der Patriarchen und Postfeministinnen.


Die Männerquote bei den Parteivorsitzenden in Bund und Ländern beträgt satte 100 Prozent. Die Männerquote bei den 572 sozialdemokratischen BürgermeisterInnen beträgt 98,8 Prozent.


Es gibt Menschen, die im Volk die absolute Mehrheit stellen und im Parlament die wenigsten Sitze haben. Fragen Sie die Männer, warum?


Etliche Bereiche des öffentlichen Dienstes waren den Frauen bis hinein in die 1980er-Jahre überhaupt verschlossen – beispielsweise die Flugsicherung, Polizei, Gendarmerie, aber auch der Beruf der Schaffnerin bei der Bundesbahn.


Frauen haben sich die ganze lange Geschichte des Patriarchats an Gewalt gewöhnt, ja vielleicht gewöhnen müssen. Dennoch: Was heute immer noch viele Frauen ihren Söhnen entschuldigen, Ihren Partnern oder Männern verzeihen und ihren Töchtern als Opferverhalten anerziehen, wirkt gegen die Unabhängigkeit und Würde von Frauen.


Frauen sind keine politischen Almosenempfängerinnen.


Frauensolidarität hat auch ihre Grenzen.


Für Frauen ist der vorgeblich sichere Hort der Familie ein sehr gefährlicher Platz: das Ausmaß an tätlicher Gewalt im privaten Zusammenleben ist ein unvorstellbar großes.


I glaub net, daß i machtlos war. De ham si ganz schön gfürcht vor mir.


Ich bin mir gar nicht so sicher, ob all die Männer, die von der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit reden, auch die Frauenerwerbslosigkeit meinen.


Ich denke, es ist Zeit, daran zu erinnern: Die Vision des Feminismus ist nicht eine "weibliche Zukunft". Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn.


Ich denke, es ist Zeit, daran zu erinnern: Die Vision des Feminismus ist nicht eine ‚weibliche Zukunft'. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn.


Ich gehöre jedenfalls zu jenen, die nicht aufhören werden, die Einrichtung von Ganztagsschulen, und zwar in der Form der Integrierten Gesamtschule, zu fordern, denn erst die Zusammenführung dieser beiden Schulformen ermöglicht optimal, allen Kindern in der Schulbildung die gleichen Chancen einzuräumen.


Ich muß einmal schauen, wieviele Frauen es im Rechnungshof gibt.


Machtverhältnisse sind weder geschichtslos noch geschlechtsneutral.


Mehr Frauen in der Politik bedeutet gleichzeitig weniger Männer. Und genau das ist der Grund und nichts anderes, warum die Steigerung des Frauenanteils in den gesetzgebenden Körperschaften in diesen sieben Jahrzehnten so gering war.


Nur eine Frauenorganisation, die lästig ist, hat eine Existenzberechtigung.


Solange mehrheitlich Männer darüber entscheiden können, was für Frauen, Kinder und sie selbst gut ist, wird es die erforderlichen substanziellen Quantensprünge nicht geben.


Um den Kampf um die Gleichstellung der Frauen in der Privatwirtschaft zu führen, bedarf es erst einmal der Gleichstellung der Frauen in der Gewerkschaft.


Um die Unabhängigkeit für Frauen zu gewährleisten, brauchen wir ein Sozialversicherungssystem, das vom Familienstand unabhängig ist, und wo für alle Menschen – für Männer und Frauen – ein eigener, grundlegender Pensionsanspruch besteht.


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