Als wir 1984 mit RTL begannen, habe ich mich gefragt: Was soll ich gegen den Kirch mit seinen Kriegsfilmen, Western und Krimis setzen? Er hatte alle Filme und Serien, und ich hatte nichts. Die Erotikfilme waren ganz einfach billiger, und die hätte der Kirch in seinen kühnsten Träumen nie dem ZDF angeboten. (Über den Beginn des Quotenkrieges mit dem damaligen Erotikprogramm).
Am Anfang haben die Leute unsere Nachrichten angeschaut und dann zum ZDF umgeschaltet, um zu überprüfen, ob das auch stimmt, was sie bei uns gesehen haben. (Über die Nachrichtenkompetenz von RTL).
Das Digital-TV ist keine Olympiade, wo Dabeisein alles ist.
Das funktioniert nicht, es gibt in Deutschland zu viele Privatsender. DF1 hat 18.000 zahlende Kunden, das ist wahrscheinlich der erweiterte Freundes- und Bekanntenkreis des Herrn Kirch. (Über das digitale Abo-Fernsehen DF1).
Das ist hier sicher schwierig. In den Ballungszentren könnte es sich rechnen. (Über Privat-TV in Österreich).
Das jetzige Werbefenster bringt noch wenig Geld. Wenn es aber Gewinne macht, dann werden wir sicher in weitere Österreich-Projekte investieren. (Über ein weiteres RTL-Engagement in Österreich).
Das Programm haben wir, wir müssen nur die deutsche Werbung raus und die österreichische Werbung reinbringen.
Der ORF hat das Beste des deutschen Privatfernsehens übernommen.
Der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Die Deutschen haben nicht so ein großes Feeling für Unterhaltung und Information wie die Österreicher; sie sind viel zu bierernst. (Über den Erfolg österreichischer Journalisten in Deutschland).
Die Leute nehmen das nicht mehr so ernst. Das Fernsehen ist ja schon lange kein Hausaltar mehr. (Über "getürkte" Talk-Shows).
Dieter Bohlen kann bei der Themenwahl für seine geplante Doktorarbeit auf die Hilfe promovierter Prominenter zählen. Am besten wäre eine empirische Untersuchung über den Erfolg des Primitivfaktors in den Bereichen Musik und Literatur.
Eigentlich sind alle Neuerungen der letzten 20 Jahre bei RTL gelaufen. Im Einzelnen würde ich nennen: Daß Fernsehen 24 Stunden läuft – es gibt das Testbild nicht mehr. Die Form der Nachrichtengebung – da hat sogar die Tagesschau gelernt. Das Frühstücksfernsehen. Die Abschaffung der Ansagerinnen. Die Daily Soap. RTL hat den Zuschauer entdeckt. Das Fernsehen ist menschlicher geworden.
Eines meiner Erfolgsgeheimnisse liegt darin, daß ich mich nicht darum schere, ob mir persönlich etwas gefällt. Ich frage mich immer nur: "Wie kommt es an?"
Es existieren zu viele Programme. So wird vieles tot gesendet, weil man es immerfort als Wiederholung sieht. Der Eindruck vom Einheitsbrei entsteht. Viel verspreche ich mir von der Entwicklung des Kabelfernsehens: Wenn auf Wunsch bestimmte Programme abzurufen sind, beginnt die neue Fernsehwelt.
Es gibt nur drei Programmarten, für die die Leute extra zahlen wollen: Sport, Pornographie und Spielfilme.
Es ist schöner, ums Gipfelkreuz herumzuwandern, als in der Steilwand der Karriere zu hängen, wo man nicht weiß, geht es rauf oder runter.
Es liegt tief in der menschlichen Natur, irgendwelchen Mutprüfungen, meinetwegen auch Ekelprüfungen, zuzuschauen. "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus" war handwerklich hervorragend produziert; das Format wird international verwertet wie einst das Erotikquiz "Chinchin", das wir bei RTL "Tutti Frutti" nannten.
Für die Werbekunden ist im Prinzip nur entscheidend, ob die Zielgruppe in möglichst großer Zahl erreicht wird. Das war schon früher bei RTL so: Unsere Erotikfilme wurden sofort abgesetzt, als nur noch Ältere zuschauten.
Für Geistreiches ist Fernsehen nicht geeignet.
Für SAT.1 ist es bitter, daß die beinahe den Sender schließen müssen, wenn die Fußballsaison endet.
Gelassenheit ist immer ein guter Wegbegleiter.
Gewalt in den Medien war schon immer ein Thema, auch in den Anfangszeiten des Kinos. Und wenn man ganz weit zurückgeht, dann müßte man auch die Bibel verbieten, denn da kommt auch sehr viel Gewalt vor. (Über Gewalt im Fernsehen).
Glauben's nicht, daß selbst der Angler am Abend einmal was anderes sehen will als Fische?
Ich habe immer bezweifelt, daß das Publikum für alte Western bezahlen wird, wenn es sie gratis schon nicht sehen will.
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