Seneca

"Sklave ist er". Aber vielleicht frei in der Seele.


. . . wenn einem die Wahl gelassen wird, ob es besser sei, nicht lange glücklich zu sein oder überhaupt niemals, so ist es doch besser, daß einem ein wieder entschwindendes Glück zuteil wird als gar keines.


A benefit consist not in that which is done or given, but in the intention of the giver or doer.


A good mind is lord of a kingdom.


A great fortune is a great slavery.


A great step towards independence is a good-humored stomach.


A hated government does not long survive.


A lasso rixa quaeritur – Wer müde ist, sucht Streit.


A lasso rixa quaeritur.


A well-governed appetite is a great part of liberty.


Abgehärtet werden muß die Seele und von den Verführungen der Genüsse weit fern gehalten.


Aequat omnis cinis – Die Asche macht alle gleich.


Aequat omnis cinis.


Aequo animo audienda sunt inperitorum convicia – Beschimpfungen durch Unerfahrene muß man mit Gleichmut ertragen.


Aequo animo audienda sunt inperitorum convicia.


Agunt opus suum fata – Was ihm obliegt, erfüllt das Schicksal.


Agunt opus suum fata.


Aliena vitia in oculis habemus, a tergo nostra sunt – Wir haben die fremden Fehler vor Augen, die eigenen liegen im Rücken.


Aliena vitia in oculis habemus, a tergo nostra sunt.


All art is but imitation of nature.


Der Weise achtet sich keinerlei Gaben des Zufalls unwert. Er liebt die Reichtümer nicht, aber er zieht sie der Armut vor; er nimmt sie nicht in seine Seele, wohl aber in sein Haus auf.


Manches muß man heilen, ohne daß die Kranken es wissen; schon für viele ward die Kenntnis ihrer Krankheit eine Ursache des Todes.


Es gibt nur eine Kette, die uns gefesselt hält, nämlich die Liebe zum Leben. Wir dürfen sie nicht von uns weisen, aber wir müssen ihren Druck mindern, damit uns unter dem Druck der Umstände nichts zurückhalte und hindere bereit zu sein, unverzüglich das zu tun, was einmal doch geschehen muss.


Ich will dir ein Liebesmittel zeigen ohne einen Trank, ohne ein Kraut, ohne Spruch irgendeiner Zauberin: Willst du geliebt sein, so liebe.


Ziehe dich in dich selbst zurück, so viel du kannst; verkehre mit denen, die dich besser machen, und verstatte solchen den Zutritt, die du besser machen kannst.


So werden auch manche Begierden den Geist schärfen; aber sie müssen eine Grenze haben und ihn nicht ins Maß- und Ziellose fortreißen.


Großes muß auch mit großem Geiste beurteilt werden; sonst wird der Fehler, welcher der unsrige ist, als Fehler jener Dinge erscheinen.


Wie die Strahlen der Sonne zwar die Erde erreichen, aber noch ihrem Ausgangspunkt angehören, so steht eine große, heilige Seele, die herabgesandt wurde, um uns das Göttliche besser verstehen zu lassen, zwar mit uns in Austausch, bleibt aber ihrem Ursprungsort verhaftet: von dort geht sie aus, hierher blickt sie und nimmt Einfluss, unter uns wirkt sie gleichsam als höheres Wesen.


Sehr elend also, nicht bloß sehr kurz muß das Leben derer sein, die sich mit großer Anstrengung verschaffen, was sie nur mit noch größerer besitzen können.


Immer müssen wir unser Herz daran erinnern, daß jede Dinge, die wir lieben, wieder entweichen werden, ja, schon bereits entweichen.


Unglücklich ist die Seele, die des Zukünftigen wegen ängstlich ist, und elend ist schon vor dem Elend, wer in Sorgen schwebt, ob das, woran er sich erfreut, ihm auch bis ans Ende verbleiben werde.


Es kann niemand ethisch verantwortungsvoll leben, der nur an sich denkt und alles seinem persönlichen Vorteil unterstellt. Du musst für den anderen leben, wenn du für dich selbst leben willst.


Daher muß man sich durchringen zur Freiheit; diese aber erreicht man durch nichts anderes als durch Gleichgültigkeit gegen das Schicksal.


Es ist ein Trost für uns Menschen, dass niemand unglücklich ist außer durch eigene Schuld. Gefällt es dir, so lebe; gefällt es dir nicht, so kannst du wieder hingehen, woher du gekommen bist.


Wer die Einsicht besitzt, ist auch maßvoll; wer maßvoll ist, auch gleichmütig; wer gleichmütig ist, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen; wer sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, ist ohne Kummer; wer ohne Kummer ist, ist glücklich: also ist der Einsichtige glücklich, und die Einsicht reicht aus für ein glückliches Leben!


Ganz besonders sollte man jedoch die Verdrießlichen meiden, die alles bejammern und denen jeder Anlaß hochwillkommen ist zum Lamentieren.


Das ganze Leben ist eine Knechtschaft. Deshalb muß man sich an seine Lage gewöhnen und so wenig wie möglich darüber klagen, was sie aber angenehmes an sich hat, ergreifen.


Es gibt keinen größeren Beweis für Geistesgröße, als wenn man sich durch nichts, was einem begegnen kann, in Aufruhr bringen lässt.


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